Wissenschaftler im Dialog
Er erklärte, dass der IPCC ein zwischenstaatliches und wissenschaftliches Gremium ist, das objektiv und umfassend den aktuellen Kenntnisstand der weltweiten Klimaforschung zusammenträgt und wissenschaftlich bewertet. Tausende von Expert:innen und Wissenschaftler:innen aus aller Welt tragen mit ihren Veröffentlichungen dazu bei. In weiteren Schritten werden diese Ergebnisse sorgfältig geprüft und mit Kommentaren versehen, bzw. zusammengefasst, um verlässliche und unabhängige Berichte zum aktuellen wissenschaftlichen Stand erstellen zu können. Diese IPCC-Berichte sind für die Politik und ihre Entscheidungen von großer Relevanz (oder sollten es sein). Es ist wichtig zu verstehen, dass der IPCC keine Empfehlungen ausspricht, sondern sich auf die Bereitstellung seriöser, wissenschaftlich fundierter und verständlicher Informationen konzentriert. Dr. Call gelang es, die komplexen Zusammenhänge rund um den Klimawandel und den wissenschaftlichen sowie politischen Umgang damit auch durch vielfältige Beispiele für die 9. Klässler:innen anschaulich und greifbarer zu machen. Dabei stellte er natürlich auch die entscheidende Frage: Was können wir persönlich tun?
Ein zentrales Thema war die Bedeutung des "Handabdrucks" – ein Konzept, das über den individuellen und meist bekannteren "Fußabdruck" hinausgeht. Während der CO₂-Fußabdruck unsere Emissionen misst, zeigt der Handabdruck auf, wie wir durch unser Handeln andere dazu inspirieren und befähigen können, ebenfalls klimafreundlicher zu agieren. Es geht darum, Multiplikator:innen oder auch ein Vorbild zu sein und positive Veränderungen im eigenen Umfeld anzustoßen. Dr. Call vermittelte dabei sehr nachdrücklich, dass Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die weit über den persönlichen Verzicht hinausgeht und durchaus auch in jüngeren Jahren schon Partizipation und politisches Engagement erfordert.
Ganz praktische Tipps und Denkanstöße gab es während der Videokonferenz viele: von der bewussten Ernährung – mit einem Fokus auf pflanzliche Optionen und weniger Lebensmittelverschwendung – bis hin zu einem reflektierten Konsum- und Mobilitätsverhalten. Der Vortrag und die Präsentation regten zu intensiven Nachfragen und vor allem auch zum Nachdenken an. Wie kann jede:r von uns im Alltag einen Beitrag leisten? Welche Rolle spielen persönliche Entscheidungen im Kontext globaler Emissionen? Warum wäre es statistisch gesehen besser, nicht reich zu werden. Und welchen Beitrag leistet beispielsweise der Verzicht auf Kreuzfahrten oder Fast Fashion? Hier wurden Anregungen gegeben, Fragen beantwortet und gemeinsam kleine Ideen entwickelt, die im Alltag umsetzbar sind (wenn schon fast food, dann lieber Pommes statt Burger).
Der Besuch des Wissenschaftlers war für alle Beteiligten äußerst informativ und eindrücklich. Da die präsentierten und gemeinsam besprochenen Themen sehr komplex sind und tiefgründig erklärt wurden, blieb am Ende der Videokonferenz zum Bedauern der Schüler:innen leider nur begrenzt Zeit, alle ihre vorbereiteten Fragen umfassend zu beantworten. Hier bot sich jedoch eine praktikable und freundliche Lösung: Zum einen steht den Jugendlichen die weiterführende Präsentation von Dr. Call zur Verfügung, die tiefere Einblicke in verschiedene Themengebiete ermöglicht und laut Luc und Carlotta super zum Nachschauen ist. Zum anderen erhielten die Schüler:innen die wertvolle Gelegenheit, auch im Nachgang des Besuchs schriftlich mit dem Wissenschaftler in Kontakt zu treten. So konnten ihre spezifischen Fragen für die derzeit in Arbeit befindlichen Plakatprojekte (Themenbereiche: Klima-/Regenwaldschutz, Nachhaltigkeit, Ernährung) gezielt und mit großer Expertise beantworte
Carl Friedrich von Weizsäcker Gymnasium Ratingen
zum SchulprofilKontakt
Karl-Mücher-Weg, 2
40878 Ratingen
Tel : 02102 - 5508700
Fax : 02102 - 5509470
Unsere Nachhaltigkeitsziele









