Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg der Stadt Dortmund

Berufskolleg

Urban gardening (Erzieherausbildung) - Pflege historischer Obstwiese - Kreislaufwirtschaft (Nutzung von Feldfrucht in der häuslichen Ökonomie/Lehrbetriebsküche)

Das Bild zeigt Auszubildende des Ausbildungsganges ErzierherIn beim Anlegen einer Kräuterspirale. Diese ist inzwischen bepflanzt und um einen anliegenden Teich ergänzt worden.

BNE-Engagement

Bei dem im Jahr 2019 angelegten Projekt einer extensiven, traditionellen Hochstamm-Obstbaumwiese wurde eine etwa gut 2000 qm große Fläche auf dem Schulgelände bepflanzt. Angepflanzt wurden ausschließlich historische Obstsorten (Apfel-, Birn- und Kirschbäume), die allesamt ohne intensive (chemische) Pflegemaßnahmen zurechtkommen.

Die Obstplantage ist Teil eines Gesamtprojekts im Bereich der ökologischen Bildung. So nutzen wir bisher bereits einen Schulgarten im Rahmen der Ausbildung der angehenden ErzieherInnen. Diese Sparte wird insbesondere durch den Biologiekollegen Dr Loos betreut. Hier erfahren SchülerInnen die anfallenden Arbeiten und Nutzung von Feldfrüchten (einschließlich Tomaten in einem Treibhaus) aus erster Hand.  

Parallel hierzu betreibt der Kollege Günnigmann eine schuleigene Imkerei innerhalb der Schulgartenanlage. Der Honig wird innerhalb der Schule vertrieben.

Die Obstwiese bot sich hier als fehlendes vernetzendes Glied dieser beiden vorhandenen Komponenten an. Zudem wird die noch junge Anpflanzung auf mehreren Ebenen in das Schulleben integriert:

Ziele!

- als Anschauungs- und Studienobjekt für eine ökologische Form der extensiven
Landwirtschaft (Nutzungsmöglichkeiten/Anwendung von pflegerischen Maßnahmen wie z.B. Baumschnitt/Obsternte)

- als weitere Form der extensiven Nutzung einer anthropogenen Kulturfläche

- als weitere Komponente der ökologischen Bildung z.B. in der Ausbildung der SchülerInnen des erzieherisch-sozialen Bereichs.


- als Anschauungsobjekt für den Zusammenhang zwischen Kultur“ und 
   alten und neuen landwirtschaftlich-industriellen Produktionsformen

- als Studienobjekt für den Biologieunterricht (Bereich Ökologie) mit
  Nutzung der integrierten Blumenwiese in Bezug auf Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren

- als  dezentrale und stadtnahe landwirtschaftliche Anlage deren Erträge in der schuleigenen Küche und im Rahmen der Ausbildung
der SchülerInnen im Bereich Gastronomie (eigene Lehrbetriebsküche) direkt verarbeitet werden können.

- Als Anschauungsobjekt wie unter den gegebenen Umständen bei der Nutzung lange Transportwege und unnötige CO2 Belastungen vermieden werden können

- angestrebt wird ferner eine vertiefende Kooperation mit dem ebenfalls an die Schule angegliederten Kindergarten. Diesbezüglich ist eine Anpflanzung von wenig pflegeintensiven Gartenpflanzen im Umfeld des Kindergartens geplant.

Unterrichtsgegenstand ist/sind die beschriebenen Ökosysteme im naturwissenschaftlichen Unterricht der ErzieherInnen aber der Vollzeitschüler im Bereich

Gesundheit und Soziales (Thema Ökologie). So ist z.B. in diesem Jahr erstmals geplant einen Obstbaumschnitt (unter Anleitung) von Schülern durchführen

zu lassen. Geplant sind später Sortenbestimmungsübungen, Verarbeitung (Küche) etc. Die Obstbaumwiese wird bereits jetzt zur Bestimmung von Blühpflanzen aber auch Insekten im Biologieunterricht verschiedener Ausbildungsgänge genutzt. Da die Bäume noch sehr jung sind, ist ein ernsthafter Ertrag erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten.  Auch hier ist dann ein stärkerer Einbezug des angrenzenden Kindergartens anzustreben.

 

Folgende Ziele werden angestrebt

Die Schaffung eines dezentralen, stadtnahen argrarischen Produktionsortes im Sinne des "urban gardening".
Vermeidung zusätzlicher Lieferungen von zu verarbeitenden Lebensmitteln (hier Obst und Gemüse) für die schuleigene Küche. Vermeidung zusätzlichen Verkehrs und CO2-Ausstoßes. 
Schaffen von CO2-senkenden Microflächen durch Pflanzung langlebiger und hochwachsender Stammformen.
Schaffen von klimatisch ausgleichend wirkenden Kulturflächen.
Erhaltung der Artenvielfalt durch integrierte  Blumenwiese und Hochstammplantage.