30.03.2023 Birgit Kottmann

Neues von den BNE-Aktivitäten am HBBK: Talentschüler setzen sich für die Streuobstwiese am Schulbauernhof in Recklinghausen ein!

Schüler führen einen Erhaltungsschnitt an einem Apfelbaum durch

Talentschüler des HBBK beim Obstbaumschnitt auf der Streuobstwiese des Schulbauernhofes Recklinghausen    © Birgit Kottmann

Mehr Biodiversität im Kreis Recklinghausen

Streuobstwiesen sind eine einzigartige Kulturlandschaft, die ihresgleichen sucht. Nicht umsonst sind Streuobstwiesen seit März 2021 Teil des „Bundesweiten Verzeichnisses des immateriellen Kulturerbes“. Sie stiften nicht nur eine kulturelle Identität, sondern sind auch als Ökosystem von herausragender Bedeutung. 

Man kann durchaus sagen, dass Streuobstwiesen der Amazonas Europas sind. In diesem besonderen Ökosystem können bis zu 5000 verschiedene Arten beheimatet sein. Streuobstwiesen sind somit ein absoluter Hotspot der Biodiversität.

Auf den Streuobstwiesen finden sich vornehmlich verschiedenste Apfelsorten auf Hochstammbäumen. Gerade auf älteren Wiesen lassen sich wahre Schätze finden. 

Gravensteiner, schwäbischer Rosenapfel und Klarapfel sind kaum noch bekannte Sorten und leider fast gänzlich aus dem Angebot der üblichen Lebensmittelhändler verschwunden.

Wollen wir jedoch die Risiken und notwendigen Anpassungen des Klimawandels im Obstbau bewältigen, sind wir genau auf diese alten Sorten angewiesen. 

Diese regional angepassten Sorten bilden mit ihrem riesigen Genpool ein unschätzbares Potenzial für die Neuzüchtung klimaresilienter Sorten.

Doch die Zahl der Streuobstwiesen ist rückläufig. Waren es früher gezielte Maßnahmen zur Umnutzung von Streuobstwiesen in reine Ackerflächen oder die Ausweisung neuer Baugebiete in Randlagen, ist heute das fehlende Wissen um die richtige Pflege der größte Risikofaktor. 

Der Kreis Recklinghausen fördert aus diesem Grund im Rahmen des Programms „Mehr Biodiversität im Kreis Recklinghausen“ die Pflege von Streuobstwiesen.

Dies beinhaltet die notwendigen Pflegemaßnahmen, die Neupflanzung von Bäumen und die Schaffung einer guten Strukturqualität für Insekten und Vögel durch das Anbringen von Nisthilfen und die Unternutzung durch Tiere. Und bei alldem sind unsere Talentschüler dabei! Am Schulbauernhof Recklinghausen verknüpften sie in den vergangenen Wochen mit dieser nachhaltigen Aktion (Bildung für nachhaltige Entwicklung, Ziel 4: Hochwertige Bildung) Theorie und Praxis und lernen dabei etwas fürs Leben! Wie pflegt und erhält man einen alten Obstbaum? Welche Wachstumsgesetze gilt es zu beachten? Mit welchen Geräten und mit welcher Schnitt-Technik schneidet man richtig? Und warum sollte man immer einen Hut dabeihaben, um seine Arbeit zu überprüfen? 

 Überregional setzt sich das Netzwerk Streuobstwiesenschutz NRW für den Erhalt ein. Wichtig ist aber auch auf das Thema in seiner ganzen Breite hinzuweisen und Bedeutung der Streuobstwiesen aus dem Kreis reiner Fachleute in den allgemeinen Aufmerksamkeitsfokus zu lenken. 

Dafür zeichnet das Netzwerk vorbildliche Streuobstwiesen aus. Auch der Schulbauern- und Naturschutzhof bewirbt sich um diese Auszeichnung. Zusätzlich hat der Hof sich beim Projekt Klimabäume des RVR beworben. 

Hierbei ist neben der Pflege auch die pädagogische Arbeit rund um die Themen Streuobstwiese und Bildung für nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Also auch genau unser Ding, wenn es um das „Leben Lernen“ unserer Talentschüler und um die Kooperation zwischen unseren außerschulischen Partnern und dem HBBK geht!

Hans-Böckler-Berufskolleg Marl und Haltern

zum Schulprofil

Kontakt

Hagenstraße 28
45768 Marl
Tel : 02365 - 91950
Fax : 02365 - 91959540

E-Mail schreiben

hbbk.net

BNE

Unsere Nachhaltigkeitsziele