Was ist BNE?

Welche Folgen hat es, wenn wir Bio-Produkte kaufen oder mit dem Auto zur Arbeit fahren – für die Umwelt, aber auch für Gesellschaft und Wirtschaft? Was können wir tun, um Armut und Hunger zu beenden? Wie können alle Menschen in Frieden und einer intakten Umwelt gemeinsam auf der Erde leben – heute, aber auch in Zukunft? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt von Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).

BNE ist ein Konzept mit einem umfassenden Bildungsverständnis. Sie befähigt Menschen jeden Alters zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. BNE versetzt jeden Einzelnen in die Lage, die Auswirkungen seines eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Dadurch können alle Menschen eigenverantwortliche, zukunftsfähige Entscheidungen treffen – für sich ebenso wie ihre Gesellschaft und die Menschheit weltweit.

Was ist eine „nachhaltige Entwicklung“?

Eine „nachhaltige Entwicklung“ ist eine Entwicklung, „die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.“ (Brundtland-Bericht, 1987) Zentral ist dabei, dass es gerecht zugeht: Gerechtigkeit soll ebenso zwischen allen Menschen, die auf dem Planeten leben (innerhalb der Generationen), herrschen, wie denen, die hier noch leben werden (zwischen den Generationen). Alle haben ein Anrecht auf ein gutes Leben. Nachhaltige Entwicklung verbindet soziale Gerechtigkeit mit dem Schutz der natürlichen Umwelt und wirtschaftlichem Fortschritt. Umwelt, Familie und Gesellschaft, Wirtschaft und Politik stehen in einem engen Wechselverhältnis und beeinflussen sich gegenseitig. Dabei spielen auch (inter-)kulturelle Einflüsse eine große Rolle. Dabei ist es ganz wichtig, dass diese „Dimensionen“ nicht Gegenspielerinnen sein müssen. Natur und Menschen – ob im Alltag, im Beruf, in der Politik – können bei nachhaltigen Entscheidungen gleichermaßen profitieren.

Vom Brundtland-Bericht bis zur Agenda 2030

Der Appell des Brundtland-Berichts für eine nachhaltige Entwicklung hatte sich an alle Staaten der Erde gerichtet. Auf der UN-Konferenz in Rio de Janeiro wurde im Jahr 1992 eine nachhaltige, zukunftsfähige Weltentwicklung zu einer international gemeinsamen, zentralen Aufgabe für das 21. Jahrhundert erklärt. Im dazu beschlossenen Aktionsprogramm Agenda 21 fiel Bildung eine zentrale Rolle zu. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Armut und Hunger waren die im Jahr 2000 in New York verabschiedeten 8 Millenniums-Entwicklungsziele. Diese wurden im Jahr 2015 in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung ergänzt und erweitert. Die Agenda 2030 stellt einen globalen Referenzrahmen für die Gestaltung einer umweltfreundlichen, sozial gerechten, ökonomisch erfolgreichen und kulturell vielfältigen Gesellschaft dar. Im Zentrum stehen 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals bzw. SDGs). Diese beschreiben wichtige Entwicklungsherausforderungen. Alle Länder der Erde – insbesondere die Industriestaaten – sollen die SDGs im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen. Bildung spielt bei der Umsetzung aller SDGs eine wichtige Rolle. BNE ist in Unterziel 4.7 fest verankert: Alle Lernenden sollen die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Mitgestaltung nachhaltiger Entwicklung erwerben – u. a. durch BNE.

BNE in der Schule

In Nordrhein-Westfalen ist BNE weder ein eigenes Schulfach noch auf bestimmte Fächer beschränkt. Vielmehr wird BNE als integraler Bestandteil der schulischen Bildung verstanden und soll in allen Schulen systematisch in sämtliche Bereiche eingebunden werden.

Wichtige Leitgedanken sind:

BNE soll Kinder und Jugendliche befähigen, Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Sie sollen aktiv an einer sozial gerechten, wirtschaftlich erfolgreichen, ökologisch verträglichen, kulturell vielfältigen und demokratischen gesellschaftlichen Entwicklung mitwirken können. Dadurch soll allen Menschen heute und in Zukunft ein chancengerechtes und selbstbestimmtes Leben in Frieden ermöglicht werden. Aufgabe von BNE in der Schule ist es, die Lernenden beim Erwerb der dafür notwendigen fachlichen und überfachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu unterstützen. BNE befähigt sie, die (globalen) Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf die Welt zu reflektieren und zu verstehen, um eigenverantwortliche, zukunftsfähige Entscheidungen für sich und die Gesellschaft treffen zu können.

Mehr Informationen über BNE in der Schule finden Sie hier:

Was macht BNE-Aktivitäten aus? Und welche Kriterien müssen erfüllt sein, um sich als „Schule der Zukunft“ auszeichnen zu lassen? Informationen dazu finden Sie hier.

Sind Sie auf der Suche nach Ideen, wie Sie BNE an Ihrer Schule konkret umsetzen können? Wir stellen hier einige Schulen vor, die BNE fest in ihren Schulalltag integriert haben. 

Auf dem BNE-Webportal NRW erhalten Sie weitere Informationen über BNE und bald auch zu BNE im Bildungsbereich Schule.

Ausführliche Informationen über die BNE-Anforderungen des Schulministeriums NRW finden Sie in der Leitlinie Bildung für nachhaltige Entwicklung.

NRW hat sich das Ziel gesetzt, BNE in allen Bildungsbereichen zu verankern. Die einzelnen Ziele und Maßnahmen für verschiedene Handlungsfelder wurden dafür in einer BNE-Strategie zusammengefasst. Das Landesprogramm „Schule der Zukunft“ ist ein zentrales Element für die Verankerung von BNE im Bildungsbereich Schule. Folgen Sie dem Link zur BNE-Strategie und ihren Maßnahmen für mehr Informationen.

Informationen über die Bedeutung von BNE im internationalen Kontext erhalten Sie auch auf dem BNE-Webportal NRW.