Zwischen Kunst und Klamotte

MÜNSTER. Bereits zum sechsten Mal führt die Jugendkunstschule im Kreativ-Haus das interkulturelle Projekt „BodyArtIndex“ durch − diesmal in Kooperation mit dem Adolph-Kolping-Berufskolleg und der Papst-JohannesSchule, einer Förderschule. Unter der künstlerischen Leitung von Susanne Mutert, Diplom-Designerin und Bildende Künstlerin, fertigten junge Menschen aus Alternativ- und Recyclingmaterialien fantastische, fantasievolle Kostüme in schillernden Farben mit vielfältigen kulturellen Einflüssen.

Eine Auswahl an beeindruckenden Ergebnissen gibt es nun im Mai im Rahmen einer Ausstellung im Kreativ-Haus zu sehen. Der kleine Rundgang vom Foyer ins Café ist zu den Öffnungszeiten des Hauses für alle Interessierten begehbar. Zu sehen sind auf den ausgestellten Porträtfotos die jungen Menschen selbst, inszeniert in ihren gestalteten Gewändern und ausdrucksstark in Szene gesetzt durch den Fotografen Philip Berstermann, heißt es in einer Pressemitteilung zu der Ausstellung. Über Zitate erhalten die Besucherinnen und Besucher daneben bemerkenswerte O-Töne und individuelle Einblicke in das Projekt und den Prozess künstlerischen Schaffens.

34 Schüler, davon 29 weibliche, drei männliche und zwei Transmenschen im Alter von 16 bis 21 Jahren, haben ihren Körper zum Kunstwerk gemacht und suchten im Projekt „Body Art VI“ Antworten auf die Fragen: Was heißt eigentlich sich zeigen? Was spielen Klamotten dabei für eine Rolle? Wie sichtbar willst du sein? Wie viel zeigst du mit dem, was außen ist, von dem, was drunter ist? Woher kommen eigentlich unsere Kleidungsstücke und wie viele benötigst du, um dich wohlzufühlen? Kleidest du deinen Körper oder dein Image?

Materialien wie Mülltüten, Kronkorken, Verpackungen, Strohhalme und vieles mehr wurden in diesem Projekt wiederverwertet und erhielten eine neue zweite Nutzung. Durch die Umwandlung von gebrauchten und weggeworfenen Materialien in tragbare Kunst sendeten die Teilnehmenden im Sinne der Nachhaltigkeit eine klare Botschaft. Durch die Konzentration auf Müll, Plastik und Alternativmaterialien haben die Schülerinnen und Schüler den kleinen Gegenständen, die sie normalerweise wegwerfen, neue Aufmerksamkeit geschenkt und deren Schönheit oder den Nutzen außerhalb des ursprünglich definierten Zwecks erkannt.

„Staunen Sie selbst!“, laden die jungen Kunstschaffenden zum Betrachten ihrer Arbeiten ein. n Ausstellung „Body Art“ im KreativHaus, Diepenbrockstraße 28; mehr zum Projekt auf der Homepage der Jugendkunstschule: