Städtisches Gymnasium Vohwinkel

Gymnasium

Kulturelle Vielfalt, Frieden und Demokratieerziehung am Gymnasium Vohwinkel

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Vohwinkel betrachten eine Wand aus Fotographien, die an die Schrecken der NS-Zeit erinnern

Projektbeschreibung

Dem umfassenden Bildungsverständnis des Konzepts "Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)" folgend, möchten wir unsere Schülerinnen und Schüler befähigen, Zukunft im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung zu gestalten. Sie sollen aktiv an einer sozial gerechten, wirtschaftlich erfolgreichen, ökologisch verträglichen, kulturell vielfältigen und demokratischen gesellschaftlichen Entwicklung mitwirken können. Eine Veränderung der Welt im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung liegt dabei zunehmend im Blickpunkt unserer Schülerschaft, der wir BNE-Inhalte auf drei Ebenen zugänglich machen: curricular, also im Fachunterricht, in Projektkursen oder im Differenzierungsbereich, extra-curricular, beispielsweise durch Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen, sowie durch den Lernort Schule selbst, z.B. durch unsere Bio-Mensa oder den Schulgarten.

Ein umfassender Nachhaltigkeitsbegriff ist dabei nicht nur Teil des 2021 beschlossenen, neuen Leitbilds unserer Schule geworden, sondern bereits an verschiedenen Stellen im Schulleben sichtbar. Dabei spielen Projekte eine Rolle, die sich auf ökologische Nachhaltigkeit beziehen und den Nachhaltigkeitszielen (SDGs) "Nachhaltiger Konsum und Produktion" und "Massnahmen zum Klimaschutz" zuordnen lassen. So verfügt unsere Schule über einen Schulgarten und eine Bio-Mensa. Wir kooperieren darüber hinaus mit den örtlichen Stadtwerken im Rahmen einer Altpapier-Sammelaktion, und nutzen für viele der im Schulalltag benötigten Kopien spezielle Scanner-Drucker, die große Anzahlen an Kopien nachhaltiger als handelsübliche Kopierer kopieren können. Zudem planen wir im laufenden Kalenderjahr die Einführung von schuleigenen Recyclingheften und eines Becher-Pfandsystems für Schulveranstaltungen. Über diese Aktivitäten hinaus, die den Lernort Schule ansich betreffen, spielt diese Form der Nachhaltigkeit natürlich auch curricular eine Rolle, z.B. im Rahmen eines eigenen Projektkurses Nachhaltigkeit in der Oberstufe oder auch im Differenzierungsbereich der Sekundarstufe I.

Neben diesen Aspekten der Nachhaltigkeit stehen für unsere Schule BNE-Aktivitäten im Zentrum, die sich auf die SDGs "Hochwertige Bildung", "Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen" und "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele" beziehen lassen. Kulturelle Vielfalt, Frieden und Demokratieerziehung sind für uns hier von großer Bedeutung. So betreuen Lehrkräfte Anti-Rassismus und Anti-Extremismus Projekte in Zusammenarbeit mit dem Programm "Wegweiser", und unsere SV organisiert passende Projektwochen (zuletzt z.B. mit dem Themenschwerpunkt "Rund um die Welt"). Jedes Jahr findet zudem im Rahmen der Mottowoche ein "Tag der Kulturen" statt, an dem sich alle Schülerinnen und Schüler ihrer unterschiedlichen kulturellen Wurzeln erinnern und z.B. in traditioneller Kleidung ihrer Vorfahren zur Schule kommen.

Darüber hinaus besteht seit dem Jahre 2019 eine Bildungspartnerschaft zwischen dem Gymnasium Vohwinkel und der Gedenkstätte ‚Alte Synagoge Wuppertal‘. Unsere Schule stärkt damit die Bedeutung der Erinnerungskultur, die Sinnfragen junger Menschen nach dem Hier und Jetzt mit der Geschichte verbinden. Die Alte Synagoge steht als Ort jüdischen Lebens in Wuppertal und ihrer Geschichte im Fokus. Die Zusammenarbeit wird erlebbar durch gemeinsame Aktivitäten, z.B. indem die Alte Synagoge als außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung steht oder Lerngruppen an dort angebotenen Workshops teilnehmen. Ebenfalls fördern und unterstützen wir fachlich die Teilnahme an Wettbewerben der Alten Synagoge, in deren Rahmen beispielsweise schon Facharbeiten aus unserer Schülerschaft prämiert wurden.

Im Kontext dieser Kooperation existiert an unserer Schule die AG ‚Gedenken und Erinnern‘, die Schülerinnen und Schülern der Oberstufe Gelegenheit gibt, sich jenseits des Unterrichtes - aber unter fachlicher Leitung - mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und den Schwerpunkten Judenverfolgung und Holocaust auseinanderzusetzen. Unter der Leitfrage ‚Was bedeutet Auschwitz für mich heute?‘ steht das eigene Nachdenken und die Bedeutung für die Gegenwart im Zentrum. Neben Exkursionen in die Alte Synagoge, der Beteiligung an Gedenktagen und Aktionen in der Schule dient diese AG ebenso der Vorbereitung auf eine Gedenkstättenfahrt, die im Fahrtenprogramm unserer Schule verankert wurde und in deren Rahmen Schüler*innen die Gedenkstätte Auschwitz in Polen besuchen.

Hier sind die vorgenannten SDGs unmittelbar anschlussfähig, denn als Schule, die Vielfalt, Frieden und den Dialog zwischen Kulturen und Religionen auf diese Weise lebt und fördert, versuchen wir unseren Beitrag zu leisten, die Welt auch in diesen Bereichen nachhaltiger zu gestalten.<