Pestalozzi-Schule Essen

Förderschule

Tierpädagogik Pestalozzi, Umweltbildung im Schulalltag

Die Primarstufe kümmert sich um das Frühstück für Selma, Mathilda und Wilma.

Projektbeschreibung

Seit 4 Jahren leben an der Pestalozzischule sechs pensionierte Schulhühner und drei Kaninchen. Der tägliche Tierdienst wird im Schulalltag von wechselnden Schulklassen geleistet. In den Ferien und am Wochenende  übernehmen diese Tätigkeit ein syrischer geflüchteter Ehrenamtler, Bundesfreiwilligendienstler*innen und das Kollegium. Unterstützt werden wir dabei u.a. von folgenden Kooperationspartner*innen: 

- Rassegeflügelzüchterverein Burgaltendorf (Haltungsfragen)

- Ackerhelden machen Schule (Hochbeetspende zum Futteranbau)

- Tierarztpraxis (Impfen und gesundheitliche Betreuung)

- diverse Supermärkte zur Grünfutterversorgung (tägliche Abholung der Grünabfälle)

-Grün und Gruga (Steuobstwiesenanpflanzung und dessen Pflege) 

- privater Landwirt, dessen Rest einer Rübenernte wir mit abernten dürfen, um Winterfutter zu trocknen

Dieses Langzeitprojekt bereichert unsere Schule sehr. Viele Aspekte spielen zusammen; innerhalb von vier Jahren ist es uns gelungen, das Thema Nachhaltigkeit, Umweltbildung und Tierpädagogik im Schulprogramm zu implementieren.  Mittlerweile sind 2/3 der Klassen an der täglichen Arbeit im Stall beteiligt. Darüberhinaus können alle Schüler*innen in den Pausen mit einer Begleitperson den Stall aufsuchen. Besonders für Schüler*innen mit einer  Autismus-Spektrum-Störung lässt diese Form von Tierpädagogik uns Lehrer*innen immer wieder staunen. Ein warmes, weiches Federkleid im Arm zu halten, hat schon so manchen gestressten Schüler*in zur Ruhe gebracht. 

Die Pestalozzischule bietet in der Berufspraxisstufe eine Schwerpunktklasse mit dem Thema: "Garten /Tiere und Werken" an. Auf unserem großzügigen Außengelände bewirtschaftet die Klasse einen Schulgarten, das grüne Klassenzimmer, Hochbeete , eine Streuobstwiese , das Tiergehege und mehrere Staudenbeete. Anhand dieser Bereiche findet fächerübergreifend Umweltbildung statt. Hier nur einige Beispiele: 

- Hühnerkot wird als Dünger im Schulgarten verwendet (Sachunterricht)

- Mülltrennung: Sortieren der Grünabfälle (Sachunterricht)

- Hauswirtschaft: Eierspeisen, Verwendung von Obst und Gemüse aus dem Schulgarten

- winterfestes Einlagern von Gemüse (Hauswirtschaft)

- jahreszeitlicher Anbau von Pflanzen (Sachunterricht)

- Nussernte für Kleinnager für selbstgebaute Futterhäuser (Sachunterricht/Werken)

- Obst der Streuobstwiese wird von den Schüler*innen gesammelt und zur Mosterei gebracht. Der daraus gewonnene Saft wird an alle Klassen verteilt (Sachunterricht)

- Fell der Hasen wird als Nisthilfe verwendet

Hinsichtlich der Bildung wird den Schüler*innen eine Grundlage vermittelt, die auf verschiedene Gewerke im späteren Berufsleben/Werkstatt vorbereiten (Beete anlegen, Sträucher pflanzen und schneiden, Rasen mähen, Unkraut zupfen, Pflanzen vorziehen, ernten, regelmäßige Kontrolle der Insektenhotels, Insektentränken, Futterhäuser, Nisthilfen, Überwinterungsmöglichkeiten für Igel und Salamander usw.).

Kommen Sie doch einfach mal vorbei und lernen Sie unsere fantastischen Hennen: Samantha, Helene, Nadja, Wilma, Mathilde und Selma kennen. Die Tiere und natürlich auch wir freuen uns sehr.